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Wolken

Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie ist ein traditionsreicher Behandlungsansatz für das Erkennen und Behandeln von Funktionsstörungen im menschlichen Körper, der von vielen Patientinnen und Patienten geschätzt wird.

Auf dieser Seite möchte ich Ihnen anschaulich & einfach erklären, was die Osteopathie ist und wie Arbeit eines Osteopathen in der Praxis aussieht.

Was ist der osteopathische Ansatz?

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Eine der Grundannahmen der Osteopathie ist, dass viele Beschwerden im menschlichen Körper eine Folge einer eingeschränkten Beweglichkeit von Körperteilen, Geweben und Organsystemen sind.

Durch Spannungen innerhalb von Körperregionen, verursacht beispielsweise durch Verletzungen oder Stress, wird in der osteopathischen Vorstellung die Beweglichkeit des Körpers eingeschränkt und es entstehen Funktionsstörungen, die sich aufgrund von komplexen Wechselwirkungen innerhalb des Körpers wiederum auf andere Regionen des Organismus auswirken können.

Die Osteopathie versucht diese sogenannten „somatischen Dysfunktionen“ als Folge von Beweglichkeitseinschränkungen aufzuspüren und zu beheben. Die Osteopathie behandelt demzufolge keine Krankheiten im eigentlichen Sinne, sondern Bewegungsstörungen im weitesten Sinne.

Wichtig zu betonen ist zudem, dass der Mensch nicht auf seine Symptome reduziert, sondern als Ganzes wahrgenommen und auch so behandelt wird.

Was macht ein Osteopath in der Behandlung genau?

Ein Osteopath nutzt in einer Behandlung verschiedene Techniken, um im Körper des Patienten Dysfunktionen im Sinne der Osteopathie festzustellen. Dafür nutzt der Behandelnde seinen Tastsinn, welcher im Rahmen langer und intensiver Trainings für diese Aufgabe ausgebildet wird.

Wird eine entsprechende Dysfunktion ertastet, versucht der Osteopath, die nach osteopathischer Vorstellung dahintersteckende Einschränkung der Beweglichkeit mithilfe trainierter Techniken wiederherzustellen.

Wie sieht eine Behandlung in der Osteopathie aus?

Einer osteopathischen Behandlung sollte in jedem Fall eine genaue Anamnese vorausgehen, in der der Patient Raum hat, nicht nur seine konkreten Beschwerden zu beschreiben, sondern auch relevante Details aus seinem Leben und seiner Krankengeschichte zu teilen, die nach osteopathischer Vorstellung – im Sinne des ganzheitlichen Behandlungsansatzes – wertvolle Hinweise auf die Ursachen von Dysfunktionen liefern können.

Anschließend wird der Patient gebeten, sich auf den Behandlungstisch zu setzen bzw. zu legen, damit der Osteopath Körperregionen nach „somatischen Dysfunktionen“ abtasten und diese behandeln kann.

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Da die Osteopathie annimmt, dass alle Teile des menschlichen Körpers in einer komplexen Beziehung zueinander stehen, wird zumeist der gesamte Körper untersucht.

In welche Bereiche wird die Osteopathie klassischerweise eingeteilt?

Klassischerweise wird die Osteopathie in die folgenden drei Bereiche eingeteilt.

  • Die parietale Osteopathie befasst sich mit Dysfunktionen des Bewegungsapparates. Zu diesem zählen Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder und Faszien.

  • Die viszerale Osteopathie befasst sich mit den Dysfunktionen der inneren Organe und deren bindegewebigen Aufhängungen und Gleitflächen.

  • Die craniosakrale Osteopathie befasst sich mit der Schädelsphäre, den Verbindungen zwischen den einzelnen Schädelknochen sowie mit der Verbindung zwischen dem Schädel und dem Kreuzbein über Gehirn- und Rückenmarkshäute. Das Zentralnervensystem, das sich in Schädel und Wirbelsäule befindet, sowie die Flüssigkeit, von der es umflossen wird, gehören ebenfalls dazu.

​Diese Aufteilung dient der Anschaulichkeit und dem Verständnis, schlussendlich löst sie sich in der osteopathischen Praxis aber auch wieder auf, da der ganze Organismus eine untrennbare Einheit bildet und letztlich jeder Bestandteil jeden anderen beeinflussen kann. Die Natur kennt eben keine Schubladen!

Wobei kann die Osteopathie helfen?

Grundsätzlich ist es nicht unbedingt sinnvoll, Indikationen für die Osteopathie anzugeben, da diese aus Sicht der Osteopathie lediglich "Schubladen" darstellen, die der Individualität des Patienten selten gerecht werden. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass die Osteopathie bei bestimmten Symptomkomplexen Abhilfe schaffen kann. Beispielhaft sei hier chronischer oder akuter unspezifischer Kreuzschmerz genannt, sowohl allgemein als auch bei Schwangeren und Müttern nach der Entbindung. (s. Franke, H., et al. 2014).

Was ist der Unterschied zu einer Physiotherapie?

Im Gegensatz zur Osteopathie nutzt die Physiotherapie bzw. Krankengymnastik zumeist Übungen, die Patienten selbst aktiv durchführen, um eine Kräftigung oder Mobilisierung bestimmter Körperregionen bzw. eine Verbesserung der Beweglichkeit zu erreichen. Zwar gibt es auch in der Physiotherapie manuelle Techniken, bei denen der Patient passiv bleibt. Jedoch ist die Behandlung in der Regel auf die Strukturen des Bewegungsapparates beschränkt. Die Osteopathie führt der Therapeut dagegen ausschließlich mit seinen Händen durch. Dabei kann die Behandlung nach osteopathischer Vorstellung grundsätzlich alle Strukturen des Körpers einbeziehen, sowohl den Bewegungsapparat als auch Organe oder das zentrale Nervensystem.

Ein Osteopath ist nicht notwendigerweise gleichzeitig ein Physiotherapeut und dasselbe gilt auch umgekehrt. Es ist jedoch möglich, dass ein Behandler sowohl eine Zulassung als Physiotherapeut als auch als Osteopath hat.

Für eine Behandlungserlaubnis als Osteopath in Deutschland muss der Praktizierende entweder Heilpraktiker oder Arzt sein. Osteopathie ist komplex, deswegen ist In jedem Fall eine mehrjährige Ausbildung als Osteopath sinnvoll, ebenso wie kontinuierliche weitere Fortbildungsmaßnahmen.

Ist die Wirkung der Osteopathie wissenschaftlich belegt?

Gemeinhin wird die Osteopathie als eine alternativmedizinische Heilmethode ohne wissenschaftlichen Wirkungsnachweis betrachtet.

Allerdings gibt es Studien, die auf eine positive Wirkung der Osteopathie bei bestimmten Symptomkomplexen hindeuten wie beispielsweise beim chronischen oder akuten unspezifischen Kreuzschmerz (s. Franke, H., et al. 2014).

Steht die Osteopathie im Gegensatz zur Schulmedizin?

Die Osteopathie steht in keinem Konkurrenzverhältnis zur Schulmedizin und kann diese auch nicht ersetzen, sondern ergänzt diese, wo es im Sinne des Patienten sinnvoll ist. Gerade bei schweren Erkrankungen muss zusätzlich ein Facharzt herangezogen werden.

Wird eine osteopathische Behandlung von der Krankenkasse bezahlt?

Ob eine osteopathische Behandlung von der Krankenkasse bezahlt wird, hängt vom gewählten Versicherer und gegebenenfalls den Details des Versicherungsvertrages ab.

Bei gesetzlichen Krankenkassen wird die Osteopathie in der Regel nicht in vollem Umfang bezahlt. Allerdings ist es mittlerweile bei vielen gesetzlichen Krankenversicherungen möglich, Zuschüsse zu bekommen. Wenden Sie sich daher im Zweifelsfall am besten direkt an Ihre Krankenkasse.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine osteopathische Behandlung nicht, muss der Patient diese im Rahmen einer Selbstzahlerleistung aus eigener Tasche bezahlen. Details zu den Preisen besprechen Sie dabei am besten direkt mit dem Osteopathen Ihres Vertrauens.

Mehr Fragen? Beantworte ich gerne!

Haben Sie noch mehr Fragen rund um die Osteopathie und osteopathische Behandlungen? Dann wenden Sie sich gerne direkt an mich. Ich nehme mir Zeit, auf Sie und Ihre Fragen einzugehen.

Die Osteopathie ist eine Form der Medizin, die sich auch ergänzend zur ärztlichen Behandlung anwenden lässt, eine solche aber nicht ersetzen kann. Gerade bei schweren Erkrankungen muss zusätzlich ein Facharzt herangezogen werden.

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